Neuer Status: Kaum noch geschwollen
Ich liege im Bett – im Oder-Spree-Krankenhaus in Beeskow, im Bauch ein sehr übersichtliches Abendessen und eine Thrombosespritze… Endlich komme ich dazu, mir aus den vielen sehr schönen Liedern und Musikstücken, die mir meine Tochter Veronika und mein Sohn Benjamin mitgegeben haben, ein paar playlists zusammenzustellen. Danke!!!
Der Arzt, der meine Aufnahmeuntersuchung gemacht hat, ist Katholik. Wir kamen ins Gespräch, als es um Schmerzmittel ging und ich meine Einstellung andeutete. Da meinte er, ja, so käme man nicht so lang ins Fegefeuer.
Er ist auf Umwegen zum Katholizismus gekommen; auf welchen, konnte er mir noch nicht erzählen. Vielleicht werden wir noch Zeit für ein ausführlicheres Gespräch haben. Er ist ganz sicher ein sehr interessanter Mensch.
Die Klinik liegt 30 oder 35 km westlich oder südwestlich von Frankfurt(?). Genau weiß ich es nicht. Norman, mein liebenswerter und großzügiger Gastgeber vom CVJM, hat mich hin gefahren. Eine Himmelsrichtung war nichteinmal zu ahnen, so trübe ist das Wetter hier.
Sehr erhellend bzw. bestätigend war für mich, wie oft mir heute schon Schmerzmittel angeboten worden sind. Und das, obwohl ich nirgends von Schmerzen geredet habe – höchstens davon, dass ich seit Tagen fast schmerzfrei bin.
Ein kleiner, grimmiger Triumph war übrigens die Art und Weise, wie es dazu kam, dass ich jetzt hier bin. Ich war gestern noch im Ärztehaus, weil mir mein Bein optisch so überhaupt nicht zusagte. Leider war es da schon Nachmittag, und mein Anliegen, die Schwellung genauer zu untersuchen, wurde abschlägig beschieden – nicht ohne einen leicht tadelnden Unterton, der die Notwendigkeit der Maßnahme in Frage stellte. Als ich dann heute Morgen erfolgreich zum Arzt vorgedrungen war (der, der mich schon kannte, war nicht da – das hatte die Lage am Vortag erheblich erschwert), wurde ich in meiner Einschätzung voll bestätigt: Ja, man müsse sehr genau prüfen, ob die Beinschwellung in Zusammenhang mit einem thrombotischen Geschehen stünde. Und er würde mich gern für einige Tage stationär in die Klinik einweisen – eine ambulante Behandlung halte er nicht für sinnvoll. Wichtig für die Diagnose waren dabei auch die hässlichen Handyfotos, die ich gestern geposted und heute dem Arzt gezeigt habe.
Und hier hat man jetzt ein ausführliches “Labor” gemacht. Einmal, um auf Thrombosemarker zu untersuchen, und auch, um auszuschließen, dass es sich um eine bakterielle Infektion der Lymphbahnen handelt (was ich für weniger wahrscheinlich hielt – wegen der morgendlichen “Symptomarmut”). Ein Arzt hat seither noch nicht wieder mit mir gesprochen (das soll morgen bei der Visite erfolgen), aber eine Krankenschwester war da, um Fieber zu messen und – mir eine Thrombosespritze zu setzen.
Triumph also für den Diagnostiker in mir – und Grimm als Reaktion des Pilgers. Es ist doch eine erhebliche Herausforderung, noch immer nicht weiter zu können. Aber: ich bin ja unterwegs, um zu lernen. Zu lernen, die Dinge (und mich!) noch viel konsequenter und gelassener in Gottes Hand zu legen, als ich das bisher getan habe.