Sonntag, den 4.12.2016
Lange geschlafen – als ich dann mal nach der Uhr schaute, zeigte die schon 9:40. Reichliches Sonntagsfrühstück mit Sylvia und Christian Scheffler (Sylvias Mann und seines Zeichens Orgelbauer) sowie der besagten Freundin, Barbara. Bein noch dick, aber “begehbar”. Nach dem Frühstück noch Pilgersegen in der Kirche, von Sylvia gesprochen. 11:20 Aufbruch. Ca.15:00 Ankunft in Frankfurt. Habe noch versucht, mir Offline-Kartenmaterial runterzuladen – Erfolg mäßig. Musste dann beim Blick auf mein Bein feststellen, dass es ziemlich undünn war. Zu allem Überfluss gabs auch noch eine deutliche Verdickung oberhalb der eigentlichen “Reizzone”. Und die ließ (und lässt) sich leicht tief eindrücken – und die entstehenden hässlichen Kuhlen bleiben dann erstmal so…
Schließlich hab ich mein “gebrauchtes” Fahrgestell wieder in Bewegung gesetzt, um eine Kirche und ein Nachtlager zu finden. Ganz in der Nähe, an der Oder und nahe der Brücke nach Slubice gab es zwei Kirchen nebeneinander. Die eine hieß offiziell schon Konzerthalle, von der anderen musste ich mir sagen lassen, dass sie auch nur noch gelegentlich zu Konzert Zwecken, nicht aber zum Gottesdienst geöffnet hat. Da mir weiter keine Kirche auffiel, bin ich über die Brücke nach Polen gestapft.
Es war nicht ganz einfach, dort mein Anliegen zu vermitteln. Schließlich saß ich dann aber in der “Dorfkirche” von Slubice und erlebte eine Rosenkranz-Andacht. Anschließend versuchte ich im Kirchenvorraum einer Ordensschwester klar zu machen, wer ich sei und was ich wolle. Eine alter Polin (etwa mein Jahrgang:-( ) über setzte dann. Es hieß, ich müsse auf den Priester warten. Nach geraumer Zeit könne ich Hochwürden mein Anliegen unterbreiten – und erntete ein angepisstes Lächeln, ein Kopfschütteln und ein Nein.
Einen halben Kilometer weiter östlich dämmerte mir, dass es besser sein könnte, das Gottvertrauen nicht überzustrapazieren: da war der Ort im Grunde zu Ende, nur eine Tankstelle und ganz wenig Gewerbeansiedlung lagen noch vor mir.
So bin ich also wieder umgedreht, nicht ohne den Hintergedanken, morgen doch noch meinen Elefantenfuß bvom Arzt besichtigen zu lassen.
Wieder in Frankfurt, hab ich die nächste Kirche angesteuert. Marienkirche heißt sie wohl – und dient als (Weihnachts-)Markthalle… Immerhin haben sich die netten Menschen, die ich angesprochen habe, rührend um eine Lösung bemüht (es war mittlerweile 18:30) und einige Telefonate mit als Pilgerunterkunft in Frage kommenden Stellen bzw. Leuten geführt. So bin ich bein CVJM gelandet. Zu essen habe ich bekommen, und jetzt werde ich mich im Schlafsack auf ein Feldberg legen Morgen sollte ich nicht ZH spät aufstehen – ich will ja noch zum Arzt…